Freitag, 18. Juli 2008

Da und Danke!

Ich habe es geschafft. Der zweite Versuch, Indien zu verlassen, war erfolgreich und gänzlich ohne den Wunsch des Beamten vom Immigrationoffice am Flughafen, meine Registrierung zu sehen. Er nahm meinen Pass, stuzte kurz, grinste mich an und sagte: "Ausgerechnet heute wo ihr Visum ausläuft, verlassen sie das Land. AUSGERECHNET HEUTE!" Sagte es und stempelte den von mir so begehrten Stempel in meinen Pass.
Die letzten zwei Tage in Indien waren geprägt von großer Hektik, vielen Telefonaten, noch mehr Bürokratie. Und von großer Hilfe. Deswegen eine herzliches Dankeschön an:

Die Familie Cornelio für ihre herzliche Art und Hilfe. An Mayusham Shetty für seine Hilfe in Manipal, an die Lufthansa für das zweimalige, unkomplizierte und kostenlose verschieben meines Flugs. An das deutsche Konsulat in Mumbai und das indische Konsulat in Hamburg für kluge Ratschläge

Ausdrücklich nicht danken will ich:

Den Beamten des Foreign Regional Registration Office in Mumbai für ihre bürokratische Höllenmaschine. Hier sei besonders die übergewichtige und lispelnde Frau am Empfang erwähnt. Ich hoffe, sie lernt bald das Leben jenseits der Akten kennen. Dem Beamten (zumindest denen, den ich beim ersten Versuch Indien zu verlassen begnetet bin) des Immigrationsoffice am Flughafen Mumbai.

Dienstag, 15. Juli 2008

Da war doch was!

Naemlich etwas, nachdem ich beim ersten Mal, als ich Indien verliess, nicht gefragt wurde. Die Registrierung in Manipal. Vergessen, damals. Nicht dran gedacht, damals. Nicht fuer notwendig befunden, damals. Keine Probleme bei Ausreise, damals.

Diesmal: Beamte, die mir erzaehlen, dass ich Indien nicht verlassen darf, ein Fuehrungszeugnis aus Manipal besorgen muss. Eine lispelnde dicke Beamte, die mir sagt, dass ich nicht mit ihr streiten und sie ausreden lassen soll. Ein Tag gefangen in der indischen Buerokratie.

So wie es aussieht stehen mir wohl noch einige Tage hier in Indien bevor. Eigentlich nichts, gegen das ich etwas auszusetzen haette. Aber nicht, wenn ich mich in diesen Tagen der Buerokratie widmen muss.

Rueckkehr ungewiss, aber gewuenscht.

Sonntag, 13. Juli 2008

Ferrrari, der Herr!

Eine Rikscha kann auch Tuk Tuk, Auto, Rik oder 3-Wheeler heissen. Eher unueblich ist der Name Ferrari. So wollte mir doch ein Fahrer weiss machen, dass er nicht der Besitzer einer Rikscha, sondern eines Ferraris sein. Ich glaubte ihm nicht, liess mir aber das Gegenteil beweisen.

Selbstbewusst!

Die Inder sind sehr selbstbewusst. Bauen das billigste Auto der Welt, schicken viele Studenten ins Ausland, arbeiten fuer das Ausland, haben die groesste Filmproduktion der Welt.
Woher kommt dieses Selbstbewusstsein? Die Loesung ist einfach. Bereits in der Schule wird den Kindern beigebracht, dass Indien nichts anderes ist, als das beste und erfolgreichste Land der Welt.

Best of!

Die fuenf schoensten Bilder!

In Hampi!
In Ooty!
In Kochi!


In Udaipur!

MUMBAI!

Montag, 7. Juli 2008

Weiter heißt es über Udaipur, dass es dort unheimlich romantisch sei. Die romantischste Stadt Indiens gar. Könnte stimmen, aber leider nur dann, wenn der Monsun seinen Segen erteilt hat und den See, mit Wasser gefüllt hat und so für die romantische Stimmung sorgt. So steht man vor einem fast ausgetrockneten See und kann nur anerkennend das Potential Udaipurs loben. Denn statt romantischer Stimmung machen sich zurzeit eher nervige Moskitos in Udaipur breit.
Romantisch?




Rikscha fahren

Es ist eigentlich ganz einfach. Man steigt in eine Rikscha ein, nennt dem Fahrer das Fahrtziel. Der Fahrer fährt, stoppt. Dann guckt er auf sein Rikschameter, nennt den Preis, der dort steht. Man zahlt und verabschiedet sich.

So ist die Theorie. Die klappt leider nicht immer. Oft wollen die Fahrer ihr Meter nicht benutzen. Das heißt, man verhandelt den Preis vor der Fahrt. Dabei entstehen oft wahnsinnige Summen, die nur mit viel Beharrlichkeit gesenkt werden können.

Es kommt aber auch vor, dass die Rikschafahrer sagen: „For free“, also: „komm, ich fahr dich – umsonst.“ Man steigt ein, fährt los. Und irgendwann sagt der Fahrer, dass Freunde von ihm Läden hätten, und die könne man doch ganz kurz besuchen. Da man ja umsonst mitfährt, wehrt man sich nicht. Also die hält der Rikschafahrer vor einem teuren Laden. Man geht rein und gleich wieder raus. Je nachdem wie lange die Strecke bis zum Ziel ist, kann sich dieses Spiel bis zu fünfmal wiederholen. Aber statt eines gutmütigen Rikschafahrers steckt hinter der kostenlosen Shoppingtour Kalkül. Für jeden Kunden, den ein Rikschafahrer in einem Laden abliefert, erhält er entweder 10 Rupien oder ein kleines Geschenk.

Presseschau

Die Tageszeitung Deccan Herald berichtete am 26. Juni über höhere Preise für Rikschafahrten in Mangalore. Für den ersten Kilometer müssen dort jetzt 13 Rupien (früher 11 Rupien) bezahlt werden. Jeder weitere Kilometer kostet statt 7 Rupien nun 9 Rupien. Außerdem dürfen die Rikschafahrer zwischen 22 und 5 Uhr, das 1,5 fache des Meterpreises verlangen. Damit konnten die Fahrer viele ihrer Forderungen, die sie während eines eintägigen Streiks gestellt hatten, durchsetzen.

Außerdem berichtet Deccan Herald am selben Tag über den Drogenkonsum Indien. Laut einer Untersuchung der UN sind die Hälfte der indischen Drogenkonsumenten zwischen 21 und 30 Jahren. Über 90 Prozent der Konsumenten sind männlich. Laut Untersuchung ist die Mehrheit der Drogenkonsumenten gebildet und berufstätig.

Das Wochenmagazin The Outlook lobt in seiner Ausgabe vom 24 Juni das Manipal Institute of Technology (MIT). In einem Ranking, in dem etwa 1500 Technik-Unis Indiens verglichen werden, landet das MIT auf dem sechsten Rang. Im Vergleich der Medizin-Uni hat es das Kasturba Medical College (KMC) nicht mehr unter die besten 15 Uni geschafft.

The Times of India schreibt in ihrer heutigen Ausgabe über reiselustige Inder. Zwischen 1993 und 2007 ist Zahl indischer Touristen in England um 170 Prozent gestiegen. Fanden 1997 etwa 200000 Inder den Weg nach England, so waren es im letzten Jahr bereits über 350000 Touristen. Durschnittlich gibt der Inder während seines Inselurlaubs etwa 790 Pfund aus, ein amerikanischer Tourist gibt etwa 710 Pfund aus.

The Sunday Times berichtet in seiner Ausgabe vom 6. Juli über lohnendes Urinieren. In Tiruchi (Tamil Nadu). Da der Urin als natürlicher Dünger benutzt werden kann, werden in Tiruchi spezielle Öko-Toiletten aufgestellt. Jedes Urinieren wird mit 10 paise (0,001 Euro) belohnt. Die Sonntagszeitung berichtet über Warteschlangen, die sich vor den Ökoklos bilden und über begeisterte Anwohner. Seit dem das Urinieren sich lohne, pinkeln immer weniger Menschen in der Öffentlichkeit, sagen frohe Anwohner.

Sonntag, 29. Juni 2008

Warum auch!

Der Inder an sich ist ja sehr geschaeftstuechtig. Aber dieser Inder, war sich seiner Geschaeftstuechtigkeit kurzfristig wohl nicht mehr so sicher. So hat er einfach mal ganz unsicher gefragt, warum ueberhaupt verkaufen. Die Unsicherseit hielt aber offenbar nicht lange an. Inzwischen ist alles wieder in Ordnung und auch das Hinweisschild ist wieder auf Vordermann gebracht.

Daumen druecken!

Glaube kann ja bekanntlich Berge versetzen. So glauben zum Beispiel immer mehr Inder an einen Erfolg der Deutschen bei der Europameisterschaft. MIt jedem Spiel der Deutschen wird der Glaube an die Jungs mit den komischen Namen (Swainschtaiger und Moertesssaecker) immer groesser.Wir (links: ich, rechts: Namen vergessen) glauben auch dran!