Donnerstag, 30. August 2007

Das Ende der heiligen Kuh

Kuehe sind in Indien bekanntermassen heilig. Das bedeutet in erster Linie, dass sie nicht gegessen und ueberall geduldet werden.

Wenn die Kuh aber die Regeln des Kapitalismus verletzt, dann ist es vorbei mit dem heiligen Status. Das dokumentiert eine Beobachtung, die ich heute in Manipal gemacht habe. Eine Kuh bediente sich gerade ganz gemuetlich und in aller Ruhe an einem Obststand. Als der Obsthaendler das bemerkte, wurde er wuetend und verscheuchte laut fluchend die Kuh.

Klar sind die Inder komisch. Sie wackeln komisch mit dem Kopf und spucken ueberall hin. Aber in einem Punkt scheinen sie uns doch ganz aehnlich zu sein. Kohle ist ihnen heiliger als Kuehe.

Goa ist Gruen-Weiss

Real Madrid, AC Milan, Chelsea – die ersten Adressen des Fussballs. Keine Frage. In Indien kennt diese Vereine jeder. Obwohl jeder die deutsche Nationalmannschaft kennt, sind deutsche Vereine eher weniger bekannt. Aber ein Künstler aus Goa scheint ein wahrer Fussballexperte zu sein. Nur einen Verein hat er in seiner Aufzählung leider vergessen: ST. PAULI




Man kann es hier schlecht erkennen, aber Werder Bremen findet Ihr im zweiten Block von rechts, zweiter von unten

Hier der Beweis:



Viele Menschen brauchen viele Taxen


Lost in Mumbai

In Mumbai leben über 16 Millionen Menschen. Es ist eine der größten Städte der Welt. Alleine sein, sich mal zurück lehnen, Ruhe genießen. In der hektischen Metropole kaum möglich. Aber es gibt sie doch noch, die seltenen Momente der Orientierungslosigkeit, des Verlorenseins.

Durch den Monsun – mit King Fisher

Dieser Blog lebt ohne offensichtliche Werbung. Das ist eine Art Service von mir für Euch. So bleibt ihr verschont von blinkenden, nervtötenden Botschaften. Aber das alles im Leben zwei Seiten hat, komme ich leider auch nicht ganz ohne Werbung aus. Ich muss diese allerdings direkt in meinen Einträgen unterbringen. Product Placement sozusagen.


Meine erste Botschaft an Euch. Die beste indische Airline ist KING FISHER! Billige Inlandsflüge ab 70 Euro, beispielsweise von Mangalore nach Mumbai. Verpflegung an Bord: GRATIS. Außerdem: kostenlose Kugelschreiber und Süßigkeiten. Und als spezieller Service bietet King Fisher für seine Kunden einen kostenlosen Regenschirm. King Fisher bringt Euch also nicht nur günstig von einem zum anderem indischen Flughafen sondern auch noch trocken durch den Monsun.

Birte ist da!

Mit einem Tag Verspätung hat sie es auch nach Indien geschafft. Birte ist da! Und hier für alle, die an ihrem Schicksal interessiert sind, ein Lebenszeichen.


Sie ist glücklich! Ich bin glücklich!

Samstag, 25. August 2007

One, two, three nights in Mumbai








Besondere Momente verlangen besondere Massnahmen...


Birte ist da! Endlich! Eigentlich sollte sie ja in Mangalore landen. Ich waere zum Flughafen hin, haette sie abgeholt. Alles paletti. Aber nicht mit Finnair. Die starteten den Flug mit einem Tag Verspaetung. Birte verpasste den Anschlussflug nach Mangalore. So entschied ich mich kurzerhand nach Mumbai zu fliegen, um Birte abzuholen.

Und was soll ich sagen. Mumbai ist extrem:

Extrem gross, extrem laut, extrem viele Menschen, extrem schmutzig, extrem hektisch, extrem anstregend, aber auch extrem schoen, extrem aufregend, extrem tolle Gebaeude.

Mumbai ist eine wirklich besondere Stadt. Sie ist toll. Hat einen unglaublichen Bahnhof. Und ueberall sind Menschen.

Hier nur ein paar Eindruecke der besonderen Stadt:

Etwas anderes ist hier noch extrem: Die Internetzugaenge, deswegen vorerst doch keine Bilder, dafuer aber einen Link zu Wikipedia. Hier gibt es ein schoenes Bild vom Gateway of India und andere Infos.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mumbai

Montag, 20. August 2007

Neue Lebensplanung

Ich bin jetzt 26 Jahre alt. Bald laeuft meine Bafoegfoerderung aus. Da muss ich mir schon mal Gedanken um meine finanzielle Zukunft machen. Nach meinem Besuch in Mangalore bin ich zu folgendem Entschluss gekommen.

Ich werde Vater! Das sind meine Kinder:

Von dem Kindergeld kann ich sicher gut leben. Sie sehen mir nicht sehr aehnlich, sind mir dafuer aber schnell ans Herz gewachsen. Und fuenfmal 150 Euro sind schliesslich auch nicht zu verachten.

Tempel unter Palmen, Am Meer

Waehrend die Innenstadt Mangalores eher durch Baufaelligkeit gepaart mit famosen Einkaufsmoeglichkeiten glaenzt, trumpfen die Randbezirke Mangalores jedoch mit einem schoenen Tempel und einen ebenfalls schoenen Sandstrand auf.

Der Manjunatha-Tempel. Wunderschoen, malerisch gelegen in einem Meer aus Palmen.

Am Strand in Ullal, etwa 15 Kilometer suedlich von Mangalore

Mangalore

Das steht im Reisefuehrer ueber Mangalore:


"Eine unkomplizierte Stadt, in der man sowohl Burkas und Jeans sieht"


Stimmt! Mangalore ist unkompliziert und man sieht tatsaechlich Burkas neben Jeans in der Innenstadt. Aber Mangalore, und das ist viel wichtiger, ist auch eine der Staedte in Indien, die am meisten fuer Behinderte tut. So gibt viele behindertengerechte Eingaenge in die vielen Geschaefte Mangalores.


Hier ein besonders beeindruckendes Beispiel:


Zitatesammlung aus dem heiligen Institut

Ja, es ist strenger. Ja, es ist einfacher. Ja, es ist anders.

Das indische Unileben ist komplett anders als das Deutsche. Die Vorlesungen sind halb so lang (knapp 45 Minuten im Gegensatz zu 90 Minuten). Der Professor ist eine Autoritaet, in Deutschland ist das ja mitunter ein wenig anders.

Ein paar nette Zitate (und es werden sicherlich noch einige folgen):

  • No late coming in my classes
  • This is not the right attitude - OUT! (Das ist die Reaktion darauf, wenn der obige Satz missachtet wird)
  • If you want to discuss anything than discuss it with me

Trotz aller Strenge und der ungewohnten Uni. Die Studenten hier sind nett und aufgeschlossen. Genau wie die Profs auch. Alles halb so schlimm.

Mittwoch, 15. August 2007

Goa - die zweite


Unsere zweite Unterkunft in Goa - das Anthys. Oben links war mein Stammplatz.

Leider wurde mir mein zweiter Stammplatz vor der Nase weggeschnappt.



Drei Weisse am Strand!

Goa - die erste

Ich gebe es zu, ein bisschen Angst hatte ich schon vor Goa. Das Mallorca Indiens. Lauter Touristen, die mal nach Indien reisen und sich Goa aussuchen, weil man da irgendwie so sein kann wie zuhause, aber doch irgendwie alles anders ist, als zuhause.

Deswegen hatte ich mir Goa dann auch entsprechend als Touristenhoelle vorgestellt. Und die Ankunft in Madgao bestaetigte das auch irgendwie. Lauter Taxifahrer, die einem selbstredend das billigste und beste Taxi zur Verfuegung stellen.

Im ersten Hotel wurden meine Vorstellungen gluecklicherweise enttaeuscht. Die Saison beginnt in Goa erst im November, nimmt im Dezember und Januar ihren Hoehepunkt und endet schliesslich im Februar, Maerz. Dementsprechend guenstig waren die Preise fuer eine Uebernachtung: 400 Rupien, also etwa 8 Euro fuer eine Nacht.

Unsere erste Station war ok, aber nicht weiter bemerkenswert. Bis auf die Tatsache, dass Marc und ich das erste Mal laenger als 2 Uhr in einer Kneipe sitzen konnten. Goa - irgendwie anders als zuhause, aber doch irgendwie gleich.

Unsere zweite Station, also unsere zweite Ubernachtung war dafuer umso schoener. Fuer 350 Rupien bekamen wir ein Doppelzimmer direkt am Strand. Wirklich, wirklich schoen. Fruehstueck, Mittagessen, Abendessen, Bier mit Meerblick. Sehr schoen. Und das ganze regt ueberhaupt nicht dazu an, mehr machen zu wollen. Man ist zufrieden, wenn man das Meer rauschen hoert, ne salzige Zunge von der Meeresluft hat.

Das Partygoa kann im Dezember noch kommen - dann ist eh mehr los.

Gutes Heilklima

Seit gestern bin ich wieder in Manipal. Davor war ich fuer ein verlaengertes Wochenende in Goa. Das hatte ich auch noetig. Bevor ich ging, sah ich naemlich so aus:


Nun, das Wochenende ist vorbei. Ich genoss Palmen, Sandstraende, die im Unendlichen zu enden scheinen, ich lass zwei Buecher (A long way down - Nick Hornby und Mieses Karma - David Safier), ich ass Gambas, trank viel Wasser und etwas Bier, schlief viel und nun sehe ich so aus:

Das bisschen besser!

Ja, ok - das Bhavani ist nicht gut. Genau genommen ist es sogar ziemlich mies. Die Zimmer sind stickig, direkt im Hotel befindet sich eine Bar. Das bedeutet, jeden Abend ist Remidemi angesagt. Und erst das Bad.

Aber es gibt da so ein schoenes Lied von den Sternen. In dem Lied heisst es:

"Es hat keinen Sinn zu warten, bis es besser wird. Das bisschen besser ist das Warten nicht wert"

Ich denke, sie haben Recht. Dass es wirklich so ist, beweisen die Bilder ja eindrucksvoll. Bis auf weiteres bleibe ich der Bhavani Lodge treu. Stinke es, wie es wolle.



Denn SO koennte es naemlich auch sein.

Montag, 6. August 2007

Udupi - unkommentierte Bilder











Durch den Monsun






So sieht der Monsunregen aus! Aber alles halb so schlimm... Geht wieder vorbei - irgendwann

Manipal















Oben: Der Tiger Circle, das Herz Manipals
Unten: Die Hauptstrasse Manipals. Teilweise fahren bis zu vier Fahrzeuge nebeneinander auf dieser Spur.

Heiliges Institut


Heute war mein erster Tag an der Uni. Der Professor wird grundsaetzlich mit Sir angesprochen. Ein Student sollte, wenn er etwas zur Vorlesung beitragen moechte, aufstehen.


In den naechsten Tagen werde ich mehr zum Unileben schreiben.


Meine Umgebung


Das Hotel von vorne. Dort, wo Dee Tee steht, wird jeden Abend gefeiert. Hauptsaechlich junge Inder feiern dort mit Alkohol. Um Mitternacht wird die Musik ausgemacht und die Partygaeste stroemen gluecklich in die Nacht. Einige feiern noch bis 1 Uhr weiter. Spaetestens dann ist aber Ruhe im Hotel.


Das ist der Ausblick aus meinem Hotelzimmer. Die Pfuetzen, die links zu erkennen sind, habe sich dank des taeglichen Monsunregens zu einem kleinen Teich entwickelt.


Das ist mein Stammlokal, direkt neben dem Hotel. Reis mit Gemuese und eine Flasche Wasser gibt es hier fuer etwas weniger als einen Euro. Und es schmeckt wirklich gut.



Der Hotelkiosk. Hinter dem Verkaufstresen steht ein alter Mann mit mehr Ohren als Zaehnen. Fuer 4 Rupien bekommt man dort eine Zigarette. Und ein Streichholz (auf der Packung steht Hawai) zum anzuenden.

Samstag, 4. August 2007

Bildlich gesprochen

Kein Wort sagt mehr als tausend Bilder...

Oder so aehnlich. Das Internet arbeitet langsam... Die Bilder sind gross... Meine Ungeduld auch. Deswegen muss ich nach einer guten Loesung suchen, um Euch hier bald ein paar Bilder zu zeigen.

After ten o clock

Anne, Jill, Marc und ich wohnen in einem Hotel. Die Alternative zu einem Hotel waere diese gewesen: Ein Hostel. Das ist nichts anderes als ein Studentenwohnheim.

Warum sind wir da denn nicht hingegangen. Ist doch billiger als ein Hotel und man lernt automatisch ganz viele Studenten kennen. In Indien ist aber alles irgendwie ein wenig anders (diese Lektion habe ich bereits gelernt). Da kann das Hostel natuerlich nicht aussen vor bleiben. Folgende Regeln gibt es: Getrennte Wohnheime fuer Maenner und Frauen, gegenseitiger Besuch: nicht erlaubt. Das Hostel schliesst um 22 Uhr. Danach ist weder das ein, noch das auskehren erlaubt. Bei diesen Regeln verstaendlich, dass wir das Hotel vorziehen.

In Indien ist aber alles anders, so auch die Einstellung zum selbststaendigen Studentenleben. Gestern meldeten wir uns an der Uni an. Dabei wurde uns auch der Verantwortliche fuer die Studentenwohnheime vorgestellt. Ein paar nette Zitate:

  • Why do you not live in a hostel
  • We take care for you
  • It is safe

Unser Einwaend:

  • But we can not go out after ten o clock

Seine coole Antwort

  • What do you want to do after ten o clock?

Ich habe daraufhin Marc fragend angeschaut, er zuckte mit den Schultern. Deswegen helft mir: Was kann man als Student nach zehn Uhr noch so machen. Ich freue mich auf hilfreiche Kommentare.

My Umbrella, ella, ella!

Der Monsun! Alles halb so schlimm, wenn man in Bremen wohnt. Ok, es regnet und das nicht zu knapp. Aber es regnet nicht den ganzen Tag. Mal sind es zwei Stunden, mal Stunden, mal nur ein paar Minuten. Aber jeder Regenschauer hat etwas mit dem anderen gemein - er ist meist ziemlich heftig und kein bisschen kalt.

Fast ein wenig angenehm. Fuer mich hat der Monsun seinen Schrecken verloren. Es gibt ja Regenjacken.

Freitag, 3. August 2007

Indien

Jetzt bin ich etwas mehr als 24 Stunden in Indien, genauer in Manipal. Die ersten Stunden haben mich wirklich umgehauen. Ziemlich viele neue Eindruecke. Gerueche, Menschen, Farben, Sprache. Das ist wirklich zuviel, um alles aufzuzaehlen. Es wuerde schlicht den Rahmen sprengen.

In Mangalore wurden Anne, Jill, Marc, ein griechischer Student, dessen Namen sich keiner merken konnte und eben auch ich von einem netten Herren abgeholt. Mit einem gelben College Van (der hiess wirklich so) wurden wir ins etwa 60 Kilometer entfernte Manipal gefahren. Der Bus und die Fahrt: Toll! Die Inder fahren mit einer Hand auf der Hupe. Es wird immer gehupt. Gehupt wird: Um die Fussgaenger zu warnen, um eine Ueberholung anzukuendigen, um in einer Kurve eventuell entgegenkommende Fahrzeuge zu warnen. Und dann wird auch noch aus ganz unerfindlichen Gruenden (einfach so also) gehupt.

Ueber die Eindruecke werde ich bald mehr schreiben. Das Hupen droehnt in meine Ohren, ich muss mich erst sotieren.

Waehrend ich diesen Eintrag schreibe, flimmert immerzu eine Werbung uber meinen Computerbildschirm: Marriage? Ask No.1

Fuer den alten Theo

Gelandet!

Gestern um ca. 11 Uhr indischer Zeit setzte das Flugzeug auf der neuen Landebahn des Flughafen Mangalore auf.

Mangalore hat einen tollen Flughafen. Ein Flugzeug, ein Gepaeckband, eine Empfangshalle, dutzende Gepaeckjungen, die nur darauf warten, dass Gepaeck der eben erst Gelandeten zu den Taxen der ebenfalls dutzendfach anwesenden Taxifahrer zu schleppen. Wenn die Gepaeckjungs das gemacht haben, halten sie ihre Hand auf und moechten Geld (Rupien). Dumm nur, wenn man noch keines hat - so ging es mir. Ich haette gerne ein Rupien gegeben, konnte aber nicht. Spaetestens wenn ich zueruck fliege, mache ich das anders.

Mittwoch, 1. August 2007

Startschuss

Alle Haken sind gesetzt, hoffentlich nichts vergessen und eine wichtige Einstellung ist auch noch geändert: Nun kann jeder einen Kommentar in meinem Blog hinterlassen und das ganz ohne Registrierung.

Der nächste Eintrag wird in Indien geschrieben.